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Behandlung von Hautveränderungen

In der Fußpflegepraxis ist ein sehr großes Arbeitsgebiet die Behandlung von Hautveränderungen. Am meisten haben wir mit Wucherungen oder starken Verdickungeri der Hornhaut zu tun, mit den so genannten Hyperkeratosen.

Behandlung von Hyperkeratosen (Hornhautverdickungen)

Über die Entstehung von übermäßigen Verhornungen wurde bereits gesprochen. Als Hühnerauge oder Clavus bezeichnen wir eine Hornhautverdickung dann, wenn ein „Kern“ aus fest geschichteten Hornzellen in die Tiefe geht. Weil der harte Kern auf die unteren Hautschichten drückt, ist die Schmerzhaftigkeit wie gesagt ein Hauptkennzeichen, das Hühneraugen von Schwielen unterscheidet. Am Druckschmerz erkennt man auch ein von einer Schwiele bedecktes Hühnerauge.

Grundsätzlich besteht jede Behandlung von Hornhautverdickungen in der Entfernung der verhornten Teile einschließlich des eventuell vorhandenen Kerns. Die Hyperkeratosen selbst sind wie gesagt nicht von Nerven durchzogen und daher völlig unempfindlich. Infolgedessen ist die Behandlung so lange schmerzlos, als ohne Druck auf die von Nerven durchzogenen unteren Hautschichten gearbeitet werden kann. Bei gründlicher Behandlung lässt sich jedoch meist ein (wenn auch nur ganz geringer) Druck nicht vermeiden, und dieser löst an der ohnehin gereizten Stelle leicht einen Schmerz aus.

Da Hühneraugen und harte Haut normalerweise auch keine Blutgefäße enthalten, ist die Behandlung außerdem theoretisch unblutig. In der Praxis zeigt es sich jedoch, dass man viel Fingerspitzengefühl braucht, um die Grenze zwischen der Oberhaut und der Lederhaut zu finden, und schon die geringste Verletzung der feinen Gefäße in den Papillen ruft eine Blutung hervor.

Die Entfernung mancher Hühneraugen (Cnv. Cnf. Cp.) wird dadurch erschwert. dass die Papillen sich verändert haben und dass die Hornmasse nur die Vertiefungen ausfüllt, während der Scheitel der Papillen fast an der Oberfläche liegt. Hier ist die Gefahr sehr groß, dass man beim Abtragen die Lederhaut verletzt.

Manchmal bilden sich Hühneraugen auch an Stellen, an denen vorher einmal ein operativer Eingriff erfolgt ist. Dort hat durch die Vernarbung natürlich auch die Empfindlichkeit zugenommen, weshalb die Behandlung solcher Hühneraugen ähnlich schwierig ist wie die des Cnv.

Aus den eben genannten Gründen kann eine allgemeine Garantie auf unblutige und schmerzfreie Behandlung nur dann gegeben werden, wenn man in vielen Fällen auf gewissenhafte, gründliche Arbeit verzichtet. Das gilt unabhängig davon, mit welchem Instrument gearbeitet wird.

Das ständige Wiederkehren von Hühneraugen oder harter Haut beruht vielfach darauf, dass sich die Ursache nicht mitbeseitigen lässt. Diese ist meist in einer Knochen bzw. Gelenkveränderung, und sei es leichtester Art, zu suchen. Solche Veränderungen treten am Vorfuß leicht auf, wenn zu wenig Bewegung der Zehen eine Störung im Muskelgleichgewicht bewirkt oder wenn es durch ungesundes Schuhwerk zu einer bleibenden Fehlstellung im Fußskelett kommt. Dann sind bestimmte Hautbezirke (über einem Knochen oder Gelenk) zu stark beansprucht, weshalb sich dort immer wieder zuviel Hornhaut bildet.

Andererseits ist öfter zu beobachten, dass eine Stelle, an der ein vorübergehender Reiz die Hyperkeratose hervorgerufen hat, zu immerwährender Hornhautverdickung neigt. So kann zum Beispiel die ständige Neubildung eines Hühnerauges durch einen Schuh verursacht sein, der vor Jahren an einer bestimmten Stelle gedrückt hat. Seitdem reagiert die Haut dort sehr empfindlich auf jeden geringfügigen Reiz.

Für die Patienten gibt es also keinen Grund, sich zu beschweren, wenn Hühneraugen und harte Haut auch ohne äußerlich erkennbare Ursache immer wiederkommen. Obgleich im allgemeinen nur fortbestehender Druck eine Hautverdickung hervorruft, müssen wir annehmen, dass in solchen Fällen ein Gewöhnungseffekt eingetreten ist, weshalb die Haut dauernd zu vermehrter Keratinbildung neigt, oder dass in der betreffenden Reflexzone eine Störung vorliegt.

Es ist Unsinn, zu behaupten, das Hühnerauge käme nur deshalb immer wieder, weil es nicht gründlich entfernt wurde. Natürlich spielt die gründliche und saubere Entfernung des Hühnerauges eine wichtige Rolle, aber selbst wenn diese Voraussetzung erfüllt ist, besteht an der betreffenden Stelle erhöhte Gefahr der Neubildung. Ebenso wenig stimmt es, wenn man beim Hühnerauge von einer „Wurzel“ redet.

Wer logisch über die Entstehung von Hühneraugen nachdenkt, kann auf solch eine Idee gar nicht kommen.

Manchmal verschwinden Hühneraugen während eines längeren Krankenlagers von selbst, weil eben kein neuer Reiz ausgeübt wird. Doch sind andererseits auch Fälle bekannt, in denen Hühneraugen sauber entfernt wurden und trotzdem bei längerem Krankenlager nachwuchsen. Die Natur gibt uns hier Rätsel auf, die wir noch nicht vollständig gelöst haben.

Wie schon erwähnt, können auch Säuren und Laugen die Haut reizen. Hühneraugenmittel die auf Säure- oder Laugenbasis auf sind, üben folglich nicht nur eine erweichende Wirkung auf die verhornten Teile, sondern oft auch einen chemischen Reiz auf die Haut aus, das heißt, sie regen gleichzeitig wieder vermehrte Zellenbildung in ihr an, was zwangsläufig zu neuer Verdickung der Hornschichten führt.

Dieselbe Gefahr besteht bei der mechanischen Behandlung, besonders mit Fräsern. Hier ist dann nicht der chemische, sondern der mechanische Reiz die Ursache.

Vorbeugende Maßnahmen: Verwendung von Nachbehandlungsmitteln, die den Reiz lindern und eventuell sogar einen Schutzfilm bilden; unter Umständen auch das Anlegen von Druckschutzpolstern.